Einblicke in die schweizerische FinTech-Branche
Die FINTECH STUDY 2022 vom Institute of Financial Services Zug IFZ der Hochschule Luzern stellt sich dem Spannungsfeld zwischen Technologie, Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit der FinTech-Branche in der Schweiz.
Von Frauenquoten und Zielgruppen
Der Schweizer FinTech-Sektor ist das erste Mal seit der Datenerfassung 2015 geschrumpft. Von 2020 auf 2021 hat die Anzahl der Firmen um 5.2% auf 384 abgenommen. Aus dieser Abnahme resultieren leistungsfähigere Unternehmen, die besser für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet sind.
Der Hauptteil der Schweizer FinTech-Firmen sind in den Geschäftsfeldern «Investment Management» und «Banking Infrastruktur» tätig. Gerademal 9% der 155 studienrelevanten Unternehmen wurden von einer oder mehreren Frauen gegründet. Ausserdem bewegen sich gerade mal 5% der FinTech-Firmen in der Schweiz im Nachhaltigkeitssektor.
Der Fokus auf Firmenkunden hat stetig an Gewicht gewonnen. Ende 2021 sind bereits 58% der Firmenmodelle auf B2B Kunden ausgelegt, während sich gerade mal 8% auf B2C Firmenmodelle ausrichten. Ein Drittel der FinTech-Unternehmen fokussiert sich auf hybride Modelle.
Geldverleiher, Zahlungsanbieter und Investment Firmen verlassen sich hauptsächlich auf das Kommissionsgeschäft, während sich Banking Infrastrukturunternehmungen eher auf IT-basierte Einkommensquellen stützen.
Klein aber hoch kompetitiv
Als internationaler Finanzplatz hat Zürich an Bedeutung verloren (Platz 21) und hat sich damit noch hinter Genf platziert. Dafür konnte sich die Schweiz die Plätze 2 (Zürich) und 4 (Genf) der Rangliste der international beliebtesten FinTech-Hubs sichern. Spitzenreiter ist Singapur.
Die stabile politische Lage, die Verfügbarkeit von Kapital und die regulatorischen Rahmenbedingungen verleihen der Schweiz im internationalen Vergleich Schub.
«PEST» gilt als Richtwert für die Attraktivitätseinschätzung von FinTech-Standorten:
- Poltisch-rechtliche Aspekte
- Wirtschaftliche (economical) Aspekte
- Soziale Aspekte
- Technische Aspekte
Anlagen in Kryptowährungen boomen
Die Schweiz weist eine Vielzahl von FinTech-Anbietern auf, die sich auf Kryptowährungsanlagen spezialisiert haben. Zu den grössten Playern gehören Leonteq Securities AG, Bank Vontobel AG und 21Shares AG. Per September 2021 waren ungefähr 3.7 Milliarden Franken in Investments platziert, denen Kryptowährungen zugrunde liegen. Tendenz steigend. Bitcoin gilt mit Abstand als der meistgenutzte Basiswert in dieser Anlageklasse, gefolgt von Ether.
Die Beschaffung von Finanzmitteln für Firmengründungen ist 2021 auf einen Höchstwert von 3.1 Milliarden Franken gestiegen. Der zum Zweck der Vergleichbarkeit der FinTech Firmen für diese Studie erstellte IFZ FinTech Index zeigt eine starke Performance in der Beispielperiode vom Januar 2015 bis Dezember 2021.
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